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Die Geschichte zu unserem Hochzeitsgewürz

Diesen Blogbeitrag möchten wir einem ganz besonderen Tag in unserem Leben widmen: Unserer Hochzeitsfeier! Es war im September 2022 als wir uns im Rahmen einer freien Trauung das Ja-Wort gegeben haben. Gefeiert haben wir auf einem Weingut im Kaiserstuhl, ringsherum umgeben von Weinreben. Genau so wie wir es uns immer erträumt haben durften wir bei herbstlichem Sonnenschein zusammen mit unseren Gästen feiern. Da es in diesem Beitrag jedoch eigentlich um unser Hochzeitsgewürz gehen soll, müssen wir nun ein wenig weiter in die Vergangenheit reisen:

Während der ca. 1,5 Jahren andauernden Vorbereitungen unserer Hochzeitsfeier haben wir uns lange darüber den Kopf zerbrochen, wie wir die freie Trauung gestalten möchten. Letztendlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass die Zeremonie möglichst persönlich sein soll und inhaltlich an unser größtes Hobby – das Kochen – angelehnt werden soll. So sind wir auf die Idee gekommen, zusammen mit unseren engsten Familienmitgliedern und den Trauzeugen, vor den Augen aller Anwesenden unser eigenes Hochzeitsgewürz zuzubereiten und anschließend an alle Hochzeitsgäste als Gastgeschenke zu verteilen. Selbstverständlich wurde das frisch gemischte Hochzeitsgewürz auch zum Dinner serviert.

Nun also zum eigentlichen Thema: Erst die richtige Zusammensetzung aus Kräutern und Gewürzen sorgt bei jedem Gericht für einen runden und harmonischen Geschmack. Aus diesem Grund haben die Menschen schon vor Jahrtausenden damit begonnen, besonders wohlschmeckende Kombinationen in Form von Rezepten aufzuschreiben, um auf diese Weise das Wissen zu bewahren. Passend zur Location haben wir uns bei der Zusammenstellung des Rezeptes an der mediterranen Küche orientiert. Ziel war es, die tolle Kulisse sonnenverwöhnter Weinberge, des süßlichen Weins sowie der leichten und natürlichen Speisen mit unserem eigenen Gewürz zu untermalen.

Die Vorgehensweise bei der freien Trauung bestand darin, dass die Familienmitglieder jedes Brautpaares zunächst jeweils aus drei Zutaten eine Mischung zubereiteten: Eine Kräutermischung und eine Gewürzmischung. Im Folgenden möchten wir nun die Auswahl der beiden Mischungen kurz vorstellen:

Kräutermischung

Neben den Grundzutaten – wie unter anderem Salz und Pfeffer – die in keiner Küche fehlen dürfen, möchten wir im ersten Schritt mit der Auswahl der Kräuter beginnen. Den Anfang macht die wohl den Meisten bekannte Kräuterpflanze Rosmarin. Der immergrüne Halbstrauch erhielt seinen Namen aus dem lateinischen „Ros marinus“, was übersetzt „Tau des Meeres“ bedeutet. Seit jeher wird die Pflanze wegen ihren nachweislich antiseptischen und antioxidativen Eigenschaften in vielfältigen Bereichen, wie z.B. der Kosmetik und der Medizin, eingesetzt. Hier und heute möchten wir uns jedoch hauptsächlich auf die kulinarischen Vorzüge der intensiv duftenden und schmeckenden Pflanze fokussieren. Viele Rezepte führen Rosmarin als einen der Hauptbestandteile auf, insbesondere in der mediterranen Küche.

Aromatisch passend dazu, bildet der Rosmarin zusammen mit Oregano und Thymian eine einzigartige Symbiose. Unzählige Sträucher des Dreigespanns hüllen ganze Küstenabschnitte im Mittelmeerraum mit ihren raffinierten Duftnoten ein. Alle diese Kräuter vereint der mittelalterliche Aberglaube, böse Geister und Krankheiten fernzuhalten. Diese “magischen” Eigenschaften scheinen wie geschaffen als Fundament für eine gesunde Ehe zu sein. Immerhin wurden bereits Jahrhunderte zuvor Zweige dieser drei Kräuter zur Abwehr böser Mächte in Brautsträuße gebunden.

Thymian

Thymian

Bringt leicht herbe Aromen.

Oregano

Oregano

Für intensive Italien-Gefühle.

Rosmarin

Bringt mediterranes Flair.

Gewürzmischung

Für alle Leserinnen und Leser die es tatsächlich bis zu diesem Punkt geschafft haben, möchten wir es nun ein wenig interessanter gestalten. Natürlich wäre es einfacher, jetzt die fertige Rezeptur vorzulesen, aber wir haben uns für ein kleines Quiz entschieden:

Bei der gewählten Zutat handelt es sich um die Frucht – kein Gemüse – einer Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse. Ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika stammend, kultivierten bereits die Maya, sowie später auch die Azteken, vor Jahrtausenden diese Nutzpflanze. Erst durch die Seefahrt wurde diese dann in Europa und anschließend auch im Rest der Welt bekannt. Die Zutat enthält vor allem Vitamin C, Folat sowie Lycopin. Letzterer Bestandteil verleiht der Frucht ihre charakteristische Farbe, wodurch sie in getrockneter Form als visuelle Basiskomponente die optimale Grundlage für unsere Gewürzmischung darstellt. An dieser Stelle darf nun jeder kurz in sich gehen und sich die Frage stellen: Konnte ich die Tomate erraten? Wie auch immer die stille Antwort ausgefallen ist, im Zweifelsfall hat es niemand der anderen User mitbekommen 😉

Im nächsten Schritt möchten wir der Gewürzmischung noch zwei weitere Zutaten hinzufügen, um das Geschmackserlebnis abzurunden. Dabei möchten wir weiter in der Familie der Nachtschattengewächse stöbern und uns bei der Pflanzengattung der Paprika bedienen. Es existieren unzählige Sorten von Paprikafrüchten in unterschiedlichen Größen, Farben und Aromen. Fast alle Sorten vereint jedoch die Gemeinsamkeit, den Stoff Capsaicin zu enthalten, wenn auch in sehr unterschiedlicher Konzentration. Zur Verwendung als Gewürz werden die Paprikaschoten zunächst getrocknet und anschließend gemahlen. Für unser Rezept wird das eher süßlich schmeckende Paprikapulver verwendet. Die zu guter Letzt gewünschte Schärfe erhalten wir durch Cayennepfeffer, unser drittes Gewürz, dessen Name auf der zur Herstellung verwendeten Chilisorte „Cayenne“ beruht.

Getrocknete Tomaten

Tomate

Sorgt für aromatische Süße.

Paprika

Paprika

Für süßlich herbe Noten.

Chili Cayenne

Cayennepfeffer

Für ausgewogene Schärfe.


Im späteren Verlauf der Zeremonie wurden diese beiden Mischungen dann wiederum in einer großen Glasschale miteinander vermengt – als Symbol für den Zusammenschluss der beiden Familien. Die Grundzutaten – wie unter anderem Salz und Pfeffer – wurden von den Trauzeugen bereits im Vorfeld der freien Trauung in der enstpechenden Menge in die Schale gegeben. Als letzte Handlung bei der Zeremonie wurden von uns zur Vollendung des Hochzeitsgewürzes Lavendelblüten hinzugefügt, da es sich dabei um unsere Lieblingspflanze handelt. Daher stammt übrigens auch der Name dieses Food Blogs: Yummy Lavender.

Das Ergebnis ist das Rezept für unser Hochzeitsgewürz. Geschmacklich harmonisch abgestimmt bietet es vielseitige Aromen aus der mediterranen Küche. Beispielsweise kann es zum Würzen von Fleisch, Fisch und Gemüse eingesetzt werden, aber es macht sich auch gut bei freieren Interpretationen wie beispielsweise als Gewürz für mediterranen Flammkuchen.

Probiert das Rezept doch einfach mal aus und berichtet uns von euren Erfahrungen: Unser Hochzeitsgewürz. 🙂

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