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Reise entlang der Nordostküste der USA – Von Washington D.C. bis New York City

In diesem Beitrag berichten wir von unserer Reise entlang der Nordostküste der USA. Der Ausgangspunkt der Reise war Washington D.C. (kurz: DC), die Hauptstadt der USA. Die Meisten dürften DC als Reiseziel gar nicht so richtig auf dem Schirm haben – was auch bei uns zu Beginn der Fall war. Der ursprüngliche Grund für die Wahl dieses Startpunktes war eine beruflich motivierte Reise nach Tysons Corner, Virginia. Beim Flanieren durch die Stadt hat sich jedoch herausgestellt, dass Washington D.C. sehr viel zu bieten hat. Das kulturelle Angebot ist vielseitig und bietet neben unzähligen Museen auch eine Vielzahl an geschichtsträchtigen Denkmälern und Gebäuden. Beim Schlendern durch die Neighborhoods fällt auf, dass die Häuser und Grünanlagen sehr gepflegt sind. Insbesondere ist uns auch das hohe kulinarische Niveau der örtlichen Restaurantszene in guter Erinnerung gelieben. Hier gibt es definitiv mehr als nur Hot-Dogs und Burger. Die Vielzahl an internationalen Restaurants erlaubt eine kulinarische Weltreise – egal ob man eher auf die klassisch authentische oder moderne Lifestyle-Küche steht. Aufgrund der Nähe zur Küste gehören frische Fischgerichte und Muscheln zu den typischen regionalen Speisen. Empfehlenswert sind auch die leckeren Weine aus den umliegenden Weinregionen der Bundesstaaten Virginia und Maryland.

Etappe 1: Washington D.C. – Annapolis

Strecke

ca. 60 km

Dauer

0:45 Stunden

Bei der ersten Etappe geht es mit dem Auto von Washington D.C. nach Annapolis, der Hauptstadt von Maryland. Der Highway 50 verbindet beide Städte auf direktem Wege miteinander und nach unter einer Stunde Fahrzeit ist das Ziel bereits erreicht. Annapolis befindet sich direkt am Übergang des Severn River in die Chesapeake Bay – die Stadt ist also direkt am Wasser gebaut. Die wohl bekannteste Institution der Stadt ist die im Jahre 1845 gegründete U.S. Naval Academy, an deren großflächigem Gelände alle Touristen früher oder später vorbei kommen dürften.

Annapolis ist eine geschichtsträchtige Stadt, weshalb es hier auch noch sehr viele bestens erhaltene Gebäude aus dem 18. Jahrhundert gibt. Wer gerne mal die typischen Vibes einer amerikanischen Kleinstadt erleben möchte, ist in Annapolis am richtigen Ort. Für Geschichtsinteressierte können wir die folgende Fußgängerroute empfehlen: Lauft am besten ausgehend vom Church Circle die Main Street hinunter in Richtung Hafen. Der Weg ist nicht weit und hier findet ihr viele historische Gebäude, Geschäfte und Restaurants. Rund um diesen Bereich spielt sich das geschäftige Leben der Stadt ab und ihr erreicht in kürzester Zeit die meisten für Touristen interessanten Örtlichkeiten. Am Hafen angekommen könnt ihr dann einen Blick auf die Chesapeake Bay werfen. Für Wasserbegeisterte wird hier definitiv einiges geboten und vor allem der Sonnenuntergang bietet Möglichkeiten für spektakuläre Fotos. Annapolis wird auch als „America’s Sailing Capital“ („Amerikas Hauptstadt des Segelns“) bezeichnet – das fällt auch sofort auf bei der schieren Anzahl von Booten, die in der Bucht unterwegs sind.

Auf kulinarischer Ebene sind vor allem frisch gefangener Fisch und Meeresfrüchte zu empfehlen. In Annapolis findet ihr übrigens auch noch historische Tavernen, die teilweise seit dem 18. Jahrhundert existieren. Ein Besuch lohnt sich schon wegen der besonderen Architektur auf jeden Fall! Auf unserer Reise haben wir nur ein Mal in Annapolis übernachtet, bevor wir uns auf die Weiterreise nach Atlantic City gemacht haben. Wer sich die zahlreichen historischen Museen und die erweiterte Umgebung näher ansehen möchte, sollte hier aber definitiv ein paar Tage mehr einplanen.

Etappe 2: Annapolis – Atlantic City

Strecke

ca. 300 km

Dauer

3:00 Stunden

Auf der zweiten Etappe geht’s von Annapolis nach Atlantic City. Gleich zu Beginn führt der Highway 50 über die Chesapeake Bay Bridge – der direkten Verbindung von Annapolis und Stevensville. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von ca. 7 km und verbindet den westlichen mit dem östlichen Teil Marylands. Sie verkürzt nicht nur die Fahrtzeit, sondern bietet auch einen spektakulären Blick in die Chesapeake Bay, der in dieser Form sonst nur von einem Boot aus möglich wäre.

Auf der Höhe von Queenstown geht es dann auf den Highway 301, der querfeldein über Wilmington bis nach Philadelphia führt. Der erste Streckenabschnitt verläuft hauptsächlich durch ländliche Gebiete. Dennoch ist es ratsam, im östlichen Teil Marylands, bzw. in Delaware, zwischendurch mal kurz Rast zu machen (z.B. auf Höhe von Millington), um den Charme der sehr ländlichen Region auf sich wirken zu lassen. Ab Wilmington beginnt dann der urbane Raum der Metropolregion Philadelphia. Hier kann man entscheiden, ob man noch einen Abstecher nach Philadelphia machen möchte. Wir haben uns für die direkte Weiterfahrt nach Atlantic City entschieden. Ab Philadelphia geht es dann über den in südöstliche Richtung verlaufenden Atlantic City Expressway zügig dem Etappenziel entgegen.

Atlantic City wurde auf einer schmalen Insel (oder eher einer Sandbank) im Atlantik erbaut und ist über eine Brücke vom Festland aus erreichbar. Bei der Fahrt über die Brücke erscheinen am Horizont zum ersten Mal die Türme der zahlreichen Casinos und Luxus-Hotelanlagen, die sich an der Uferpromenade aneinander reihen. Beim Anblick wird auch schnell klar, dass die Stadt nur ca. 40.000 Einwohner zählt und maßgeblich von den Touristen aus den benachbarten Großstädten lebt. Wer Spaß haben möchte, ist hier genau richtig: Historisch gesehen hat die Stadt vor allem durch das Glücksspiel Bekanntheit erlangt. Heute bietet Atlantic City aber viel mehr als einarmige Banditen, Poker und Roulette. Am Boardwalk – das ist der hölzerne Fußgängerweg entlang der Uferpromenade – spielt sich das ganze Spektakel ab. Neben den berühmten Casinos gibt es hier unzählige Freizeit- und Shopping-Möglichkeiten sowie Restaurants. Der Steel Pier ist ein Steg auf dem sich ein Freizeitpark befindet. Hier kann man Karusell fahren und sich an vielen typisch amerikanischen Jahrmarktattraktionen erfreuen. Ein paar Gehminuten weiter befindet sich der Playground Pier – ein vierstöckiges Einkaufszentrum direkt über dem Atlantik, in dem alle bekannten Luxusmarken vertreten sind. Ein paar Blocks entfernt ist das Tanger Outlets, ein riesiges Outlet-Center das keine Wünsche offen lässt.

Neben dem ganzen Trubel bietet Atlantic City auch wunderschöne Strände. Der Strand direkt entlang des Boardwalks ist gerade in den Sommermonaten sehr stark frequentiert. Wer lieber entspannen möchte, findet im weiter südöstlich gelegenen Margate sicherlich ein ruhigeres Plätzchen. Hier befindet sich übrigens auch ein historisches Wahrzeichen von Atlantic City: Lucy the Elephant. Das im Jahr 1881 erbaute Gebäude mit der Form eines Elefanten hat mittlerweile sogar den Status eines National Historic Landmark inne. Das aus Holz konstruierte Gebäude wurde damals mit dem Ziel erbaut, Touristen von Atlantic City nach Margate (früher: South Atlantic City) zu locken. In den Beinen des Elefanten sind Treppen untergebracht, über die man in die Räumlichkeiten im Körper gelangt. Auf dem Rücken befindet sich eine aufgesetzte Aussichtsplattform von der aus man ein tolles Panorama über die Stadt sowie über die Atlantikküste hat. Vom Inhaber werden Führungen angeboten, bei denen man sich auch in das Innere des Elefanten begeben und tolle Fotos von der Aussichtsplattform machen kann. Aus unserer Sicht ist Lucy auf jeden Fall einen Besuch wert.

Auf der direkt nordwestlich von Atlantic City liegenden Nachbarinsel befindet sich Brigantine – eine typisch amerikanische Kleinstadt, die auch sehr vom Tourismus geprägt ist. Die Häuser sind hier sehr gepflegt und es gibt eine Golfanlage sowie einen sehr schönen Strand. Für uns war Brigantine der optimale Ort um ein paar Tage zu verweilen. Aufgrund der Nähe zu Atlantic City (nur ca. 15 Minuten Fahrtzeit bis zum Boardwalk) konnten wir alle Sehenswürdigkeiten schnell erreichen, nach einem anstrengenden Tag dann aber auch in einer etwas ruhigeren Umgebung entspannen.

Das kulinarische Angebot fokusiert sich auch hier insbesondere auf frisch gefangenen Fisch sowie Meeresfrüchte. Aus unserer Sicht ist es besonders empfehlenswert, sich durch die lokalen Seafood-Spezialitäten zu probieren. Dazu zählen beispielsweise die ursprünglich aus dem Bundesstaat Maine stammenden Lobster Rolls – das ist in Dampf gegarter Hummer im Hot Dog Brötchen mit Mayonnaise, Butter und knackigen Salatblättern. In dieser Gegend der USA wird der Hummer täglich frisch gefangen und das schmeckt man auch. Unten seht ihr ein Foto aus einem der zahlreich vorhandenen Lobster Shacks in der Umgebung von Atlantic City. Für alle die Lobster Rolls auch gerne mal zu Hause zubereiten möchten, haben wir hier ein Rezept für Maine-Style Lobster Rolls.

Etappe 3: Atlantic City – New York City

Strecke

ca. 200 km

Dauer

2:30 Stunden

Bei der letzten Etappe geht mit dem Auto von Atlantic City nach New York City (NYC). Der erste Streckenabschnitt verläuft zunächst über den U.S. Highway 9 bis nach Bass River – ab hier geht es dann auf dem Garden State Parkway weiter über Toms River bis nach Elizabeth, New Jersey. Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten nach NYC zu kommen: (1) Weiterfahrt nach Newark und dann über Jersey City einen der Tunnel zur Überquerung des Hudson River nehmen, um nach Manhattan überzusetzen. Diese Option ist besonders dann zu empfehlen, falls sich euer Hotel in Manhattan befindet. (2) Die zweite Möglichkeit besteht darin, den New Yorker Stadtbezirk Staten Island zu durchqueren und von dort aus über die Verrazzano-Narrows Bridge nach Brooklyn zu fahren. Befindet sich euer Hotel in Brooklyn oder in Queens, würden wir euch diese Variante empfehlen.

Wir haben uns für ein Hotel in Queens im Stadtteil Long Island City entschieden, der direkt am Flussufer des East River gelegen ist. Dieser Standort bietet eine zentrale Lage und eine optimale Anbindung an das New Yorker Subway-Netz. Von hier aus erreicht man mit der Subway innerhalb weniger Fahrminuten den Central Park sowie die Fifth Avenue. Bei einer Reise nach NYC muss man die berühmten Sehenwürdigkeiten wie z.B. die Freiheitsstatue, das Empire State Building und den Central Park natürlich gesehen haben. Aufgrund des sehr gut ausgebauten Subway-Netzes kann man die meisten dieser Hotspots innerhalb eines einzigen Tages besuchen. Nachhaltig beeindruckt hat uns hier vor allem der Central Park: Man läuft nur wenige Schritte hinein und findet sich plötzlich in der Natur wieder. Einzig die die Bäume überragenden Wolkenkratzer erinnern einen daran, dass man sich tatsächlich immer noch inmitten einer Megacity befindet.

Für uns war es aber auch wichtig, die anderen Stadtteile zu erkunden. Aufgrund ihrer Vielfältigkeit haben Queens und Brooklyn kulturell sehr viel zu bieten. In den einzelnen Stadtteilen der beiden Bezirke spiegelt sich die Herkunft der dort jeweils überwiegend lebenden Menschen deutlich wider. So ist es möglich, an einem einzigen Tag eine Weltreise zu unternehmen, bei der ihr verschiedenste Kulturen kennen lernt. In Queens und Brooklyn verlaufen die meisten Subway-Schienen oberirdisch, wodurch man beim Vorbeifahren tolle Einblicke in die Stadtteile erhält – falls man etwas Interessantes sehen sollte, kann man ja jederzeit an der nächsten Station aussteigen. Wie in allen US-Großstädten sollte man sich im Vorfeld aber immer darüber informieren, welche Regionen man lieber meiden sollte.

Special: Auf den Spuren des King of Queens

Voller Vorfreude haben wir uns auf den Weg zu einigen der bekanntesten Handlungsorte unserer Lieblings-Sitcom „The King of Queens“ gemacht. Zuerst sind wir mit der Subway Linie M bis zur Station „63rd Drive – Rego Park“ gefahren. In der Serie liegt das Haus der Heffernans im Queens-Stadtteil Rego Park. Zwar existiert dieser Stadtteil tatsächlich, allerdings steht das Haus, dessen Fassade in vielen Bildsequenzen zu sehen ist, in Wirklichkeit in Cliffside Park, New Jersey. Dennoch spielt sich die Story der Serie hauptsächlich rund um Rego Park und in den benachbarten Stadtteilen ab. Die Häuser der Charaktere Deacon & Kelly Palmer sowie Spence Olchin & Danny Heffernan liegen am Queens Boulevard. Auch das besonders aus den Weihnachtsfolgen bekannte Queens Center befindet sich im direkten Umfeld.

Die Unispehere – das ist der metallene Globus aus dem Intro – steht im Flushing Meadows Corona Park. Die Filmsequenz aus dem Intro, in der Doug & Carry Heffernan bei „The Lemon Ice King of Corona“ ein Eis kaufen, wurde im direkt an den Park angrenzenden Stadtteil Corona gedreht. Die Eisdiele existiert auch heute (2023) noch und stellt deshalb aus unserer Sicht für Fans der Serie eine der wichtigsten Locations dar, die man besuchen sollte. Hier ist es möglich, tatsächlich mit einem der Sets in Interaktion zu treten und ein Foto in typischer Heffernan-Manier zu machen. Dass bei unserem Besuch zufälligerweise auch gerade noch ein UPS-Lieferwagen vor der Eisdiele Halt gemacht hat, ließ die Glücksgefühle nochmals höher steigen. Der Besuch der Eisdiele war zweifelsohne das Highlight unserer Exkursion „auf den Spuren des King of Queens“.

Übrigens: Das Shea Stadium stand auch im Flushing Meadows Corona Park, jedoch wurde es im Jahre 2008 durch das neue Citi Field Stadium ersetzt und anschließend abgerissen. Der Hauptdarsteller Kevin James (spielt in der Serie Doug Heffernan) ist großer Fan der New York Mets und hat seiner jüngsten Tochter in Anlehnung an das alte Stadion den Namen Shea Joelle gegeben. Der legendäre Shea’s Home Run Apple besteht allerdings weiterhin und wird außerhalb des Stadions, in direkter Nähe zum Eingangsbereich, ausgestellt. Die genauen Adressen zu einigen der Locations aus der Serie findet ihr in der Tabelle weiter unten.

LocationAdresse
Doug & Carry Heffernans Haus519 Longview Avenue in Cliffside Park, New Jersey
Deacon & Kelly Palmers Haus109-5 72nd Ave, Forest Hills, NY 11375, USA
Spence Olchin’s & Danny Heffernans Haus9508 Queens Blvd, Queens, NY 11374, Vereinigte Staaten
Veronica Olchins Haus110-21 73rd Rd, Flushing, NY 11375, USA
The Lemon Ice King of Corona52-02 108th St, Flushing, NY 11368, USA
Unisphere, Flushing Meadows Corona Park Avenue of the Americas, Queens, NY 11354, Vereinigte Staaten
Cooper’s7026 88th St, Glendale, NY 11385, USA
Queens Center90-1 Queens Blvd, Queens, NY 11373, Vereinigte Staaten
IPS5415 Foster Ave, Brooklyn, NY 11234, USA
Richies Feuerwehrhaus86-53 Grand Ave, Elmhurst, NY 11373, Vereinigte Staaten
Doug & Carry Heffernans Kirche129-16 Rockaway Beach Blvd, Belle Harbor, NY 11694, Vereinigte Staaten
Citi Field (vormals: Shea Stadium)41 Seaver Wy, Queens, NY 11368, Vereinigte Staaten

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