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Roadtrip nach Korsika

In diesem Beitrag berichten wir von unserer Reise mit dem Auto zur traumhaften Mittelmeerinsel Korsika. Der Roadtrip führte uns zunächst von unserer Heimat – die Region Freiburg im Breisgau im Südwesten Deutschlands – in das französische Nizza. Von dort aus setzten wir mit der Fähre nach Korsika über, genauer gesagt zur Inselhauptstadt Ajaccio. Dort angekommen mit dem Auto weiter bis nach Porto-Vecchio, wo wir direkt am wunderschönen „Plage de Santa Giulia“ eine Ferienwohnung gemietet hatten. Die Region rund um Porto-Vecchio besticht durch ihre felsige Landschaft und natürliche, weiße Sandstrände. Zusätzlich zum reinen Badevergnügen konnten wir von hier aus in kurzer Zeit einige interessante Örtlichkeiten besuchen. Darunter z.B. Wanderungen zu entlegenen, naturbelassenen Stränden oder zur Ruine eines Leuchtturms. Wie jede Reise ging jedoch auch diese irgendwann zu Ende und wir traten unseren Heimweg an. Wegen eines aufziehenden Unwetters konnte die ursprünglich gebuchte Fähre nicht wie geplant von Bastia nach Genua übersetzen. Anstatt dessen mussten wir kurzfristig auf eine frühere Fährverbindung von Bastia nach Piombino ausweichen, um das Festland noch vor Einsetzen des Gewitters zu erreichen. Von dort aus ging es mit dem Auto durch Italien und die Schweiz wieder zurück in die Heimat. Eine durchweg gelungene Reise, die es definitiv verdient hat in einem Blog-Beitrag beschrieben zu werden. Im Folgenden werden wir die einzelnen Etappen unserer Reise kurz zusammenfassen.

Etappe 1: Vom Südwesten Deutschlands bis nach Nizza

Strecke

ca. 750 km

Dauer

9:00 Stunden

Als Randbemerkung möchten wir an dieser Stelle noch anführen, dass dies unsere erste Erfahrung auf Langstrecke mit dem Elektroauto war (mit Langstrecke meinen wir >500 km). Unsere Planung der Abfahrtszeit haben wir maßgeblich von der Fährverbindung abhängig gemacht. Um möglichst wenig „Wachzeit“ auf der Fähre zu verlieren, existieren Angebote für Übernachtfahrten, die wir euch nur empfehlen können. Sowohl auf dem europäischen Festland als auch auf der Insel gibt es zahlreiche Fährhäfen, die man zur Überfahrt nutzen kann. Für den Roadtrip bestand eines unserer Ziele darin, mit dem Auto entlang der italienischen Riviera und der französischen Côte d’Azur zu fahren. Dementsprechend haben wir für den Hinweg eine Fähre von Nizza nach Ajaccio gebucht. Aber nun noch einmal von vorne…

Losgefahren sind wir Mitte August und die gebuchte Fähre sollte abends um 23:15 Uhr in Nizza abfahren. Um dem Stau rund um den Gotthard-Straßentunnel in der Schweiz zur Ferienzeit aus dem Weg zu gehen, sind wir zu dem Entschluss gekommen, bereits am am Tag zuvor gegen 17 Uhr loszufahren und in der Nähe von Mailand eine Schlafpause einzulegen. Unsere Strategie mit der Ankunft am Nordportal des Gotthard-Straßentunnels gegen 20 Uhr erwies sich als erfolgreich und wir mussten bis zur Einfahrt in den Tunnel nur wenige Minuten warten. Das Zwischenziel – der Rasthof „Autogrill Dorno Ovest“ an der italienischen A7 südlich von Mailand – erreichten wir anschließend planmäßig nach einer Gesamtfahrzeit von ca. 6 Stunden (470 km). Mit randvollem Akku losgefahren, haben wir auf der Strecke nur einen einzigen Ladestopp eingelegt, und zwar am Supercharger Beckenried in der Schweiz (Ladezeit: ca. 18 Minuten für 30 kWh). Direkt am Vierwaldstättersee gelegen, lohnt sich der Ladestopp schon alleine wegen der tollen Aussicht. Dass wir diesen Rasthof als Zwischenziel gewählt haben, war kein Zufall… Weil es dort einen Supercharger gibt, konnten wir die Ladeweile dazu nutzen, den Kofferraum und die Rücksitzbank in den Schlafmodus umzubauen. Das Handgepäck haben wir im vorderen Kofferraum (für Elektroautokenner: kurz „Frunk“) verstaut. Für unsere Reisekoffer war im Fußraum der Rücksitzbank genügend Platz. Nach Abschluss des Ladevorgangs (Ladezeit: ca. 28 Minuten für 44 kWh) haben wir das Fahrzeug auf einen freien Parkplatz umgeparkt und der Privatsphäre wegen die Scheiben von innen abgedeckt. Geschlafen haben wir bei laufender Klimatisierung auf einer eigens für dieses Fahrzeugmodell erhältlichen Luftmatratze.

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Fahrt in Richtung Nizza bereits gegen 8 Uhr fort. Da wir viel Zeit im Gepäck hatten und bei bestem Wetter das Meer sehen wollten, haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, beim Supercharger Varazze Rast zu machen (Ladezeit: ca. 12 Minuten für 19 kWh). Die Örtlichkeit in der italienischen Riviera liegt direkt an einem Yachthafen mit wunderschöner Aussicht auf die umliegende Küstenlandschaft. Nach einer kurzen Stärkung in einem der Restaurants im Hafen von Varazze haben wir unsere Autofahrt über die italienische E80 fortgesetzt. Die Autobahn führt direkt durch die bergige Küstenregion, wobei sich Brücken- und Tunnelabschnitte schier endlos aneinander reihen. Durch den in die Höhe verlagerten Streckenverlauf ergibt eine atemberaubende Aussicht auf das ligurische Meer.

In Nizza angekommen, hatten wir noch sehr viel Zeit bis zur Einschiffung. Immerhin war es erst ca. 12 Uhr und wir konnten frühestens 3 Stunden vor Abfahrt der Fähre mit dem Auto in den Hafen einfahren. Da es an diesem Tag sehr heiß war, sind wir also zunächst zum Einkaufszentrum „Centre Commercial Carrefour Nice Lingostière“ im Nordwesten der Stadt gefahren. Dort gab es Einkaufsmöglichkeiten in klimatisierten Räumlichkeiten sowie einen Supercharger (Ladezeit: ca. 14 Minuten für 23 kWh). Nach zwei bis drei Stunden Aufenthalt fuhren wir zur allseits bekannten „Promenade des Anglais“, die praktischerweise nur unweit des Fährhafens gelegen ist. Von hier aus lassen sich schöne Fotos von der Strandpromenade – dem typischen Nizza-Motiv – aufnehmen.

Etappe 2: Mit der Fähre von Nizza nach Ajaccio

Strecke

ca. 250 km

Dauer

9:00 Stunden

Für die Überfahrt von Nizza nach Ajaccio hatten wir uns für eine Nachtfähre entschieden. Der Vorteil hierbei war, dass wir abends einschiffen und die neunstündige Schifffahrt nach Korsika zur Erholung nutzen konnten. Dazu haben wir uns vorab eine Kabine gebucht, um ungestört schlafen zu können. Das hat sich zügig als sehr gute Entscheidung entpuppt, da jede Kabine zusätzlich zu den Betten auch noch mit einer eigenen Dusche und Toilette ausgestattet ist. Ist man vor der Einschiffung bereits viele Stunden unterwegs gewesen, freut man sich sehr über eine solche private Duschmöglichkeit.

Sofort nach Öffnung des Terminals sind wir auf das Hafengelände gefahren, wodurch wir einen der vordersten Plätze in der Warteschlange erhalten haben. Somit gehörten wir auch automatisch zu den ersten Autos, die beim Beladen auf das Schiff fahren durften. Im Anschluss gingen wir auf kürzestem Weg in unsere Kabine, konnten duschen und uns bettfertig machen, während sich draußen der Beladevorgang noch ungefähr eine weitere Stunde lang hinzog. Glücklicherweise hat es auch mit dem Schlafen auf dem Schiff sehr gut geklappt, sodass wir uns gut von den bisherigen Reisestrapazen erholen konnten. Spätestens wenn man frühmogens jedoch aus dem Bullauge schaut und die Sonne über Korsika aufgehen sieht, sollte auch die letzte Restmüdigkeit schnell vergangen sein.

Kurz vor der Ankunft im Hafen von Ajaccio ging es dann mit dem Handgepäck wieder zum Auto. Und wieder hatten wir durch die frühe Anreise an das Abfahrtsterminal am Vorabend einen Vorteil: Wer mit dem Auto ganz vorne steht, verlässt auch als erstes das Schiff.

Etappe 3: Von Ajaccio nach Porto-Vecchio

Strecke

ca. 150 km

Dauer

2:45 Stunden

Text: Fahrt bis nach Porto Vecchio

Früh morgens um ca. 7:30 Uhr hatten wir die Fähre verlassen und traten den letzten Streckenabschnitt zur Ferienwohnung in Porto-Vecchio an. Da wir Hunger hatten, entschieden wir uns dazu, zunächst einmal Halt bei einer Boulangerie zu machen. Also hielten wir im Örtchen Cauro an, um uns Croissants und Baguettes zu besorgen. Anschließend fuhren wir zum nahegelegenen „Plage de Porticcio“, schnappten unsere Picknick-Decke und frühstückten am Strand. Frisch gestärkt ging es dann mit dem Auto weiter über die T40 in Richtung Südzipfel von Korsika. Die Straße führte uns durch kleine Bergdörfer im Landesinneren und vorbei an Meeresbuchten mit traumhaft schönen Sandstränden. Mehrfach hielten wir kurz an und erkundeten die Landschaft zu Fuß. So stoppten wir auch am „Plage de Baraci“, einem Strand aus groben Kieselsteinen, die jedoch vom Meer so rund gewaschen waren, dass sie sich unter den Füßen wie eine wohltuende Massage anfühlten. Besonders sind uns hier die zahlreichen Fenchelpflanzen in Erinnerung geblieben, die in den sandigen Böden scheinbar die ideale Lebensgrundlage gefunden haben.

Umso weiter man auf der Insel Richtung Süden gelangt, desto stärker verändert sich die Vegetation. Die in der Region rund um Ajaccio üblicherweise vorkommenden, wildwachsenden Olivenbäume treten immer mehr in den Hintergrund. Gleichzeitig nimmt die Verbreitung von halbhohen Sträuchern und Kräuterpflanzen enorm zu. In der Luft ist zunehmend der Duft von mediterranen Kräuterpflanzen wahrnehmbar, darunter auch wilder Lavendel. Die Route führt vorbei an rauen Felsformationen, bis nach Bonifacio, von wo aus die RT10 dann die letzten Kilometer bis nach Porto-Vecchio den Weg weist. Aus südlicher Richtung kommend, noch vor dem Stadtzentrum, befindet sich der Urlaubsort Santa Giulia – unser Ziel.

Plage de Santa Giulia

Der Plage de Santa Giulia gehört zu den bekanntesten Stränden Korsikas und besticht durch sein karibisches Flair. Glasklares, türkisblaues Wasser trifft hier auf feinkörnigen, weißen Sand. Das Wasser fällt sehr flach ab, was auch erklären drüfte, wieso der Strand bei Familien sehr beliebt ist. Für Wassersportbegeisterte gibt es hier ein großes Angebot, wie z.B. Wasserski, Flyboard, uvm. Da sich in der Bucht auch die ein oder andere Felsformation befindet, kann man hier auch sehr gut schnorcheln und dabei bunte Fische beobachten. In der Hauptsaison ist viel Betrieb, was uns allerdings nicht weiter gestört hat. Da der Strand eine Länge von ca. 2 km aufweist, steht genügend Platz für die Badegäste zur Verfügung, um sich zu verteilen. Die Wassertemperatur steigt hier in den Sommermonaten auf 28 °C bis 29 °C. Für das leibliche Wohl gibt es am Strand mehrere Restaurants und Bars, die vom Qualitätsniveau (und auch Preisniveau) eher in der oberen Kategorie einzuordnen sind. Dafür genießt man seine Speisen und Getränke jedoch auch in einer traumhaften Kulisse.

Rezept: Kebab Revisité à la Corse

In einem der Restaurants am Plage de Santa Giulia haben wir auf der Karte ein Kebab-Gericht entdeckt, das sofort unser Interesse geweckt hat: Lamm-Kebab mit einem frischen Tomaten-Minze-Salat, dazu eine Portion Pommes Frites. Sicherlich handelt es sich dabei nicht um ein klassisches lokales Gericht, dennoch sind die korsischen Einflüsse nicht zu übersehen. Die Verarbeitung leichter und frischer Zutaten ist charakteristisch für den Mittelmeerraum und findet sich auch in diesem Gericht wieder. Der für deutsche Begriffe sehr exotische Kebab hat mit dem deutschen Pendant geschmacklich nicht viel gemein. Der Tomaten-Minze-Salat gibt so viel Frische, dass ein völlig anderes Geschmackserlebnis entsteht – perfekt für heiße Sommertage im Badeparadies.
Da wir so begeistert waren, haben wir diese Version des Kebab zu Hause direkt nachgekocht. Das dabei entstandene Rezept haben wir Kebab Revisité à la Corse getauft und direkt hier verlinkt – in Anlehnung an den Entdeckungsort auf Korsika. Probiert das Rezept gerne aus und gebt uns in den Kommentaren Rückmeldung, wie euch das Gericht geschmeckt hat.

Unsere Ferienwohnung hat sich in unmittelbarer Nähe zum Plage de Santa Giulia befunden, sodass wir das Meer innerhalb weniger Gehminuten erreichen konnten. Strebt man einen Badeurlaub auf Korsika an, macht es aus unserer Sicht Sinn, sich möglichst eine fußläufig zum Strand befindliche Bleibe zu suchen. Andernfalls muss man gerade in der Hauptsaison viel Zeit für das Finden eines Parkplatzes in Strandnähe investieren, wofür oft auch noch zusätzliche Kosten entstehen.

Wanderung zur Ile de Farina

Strecke

ca. 5,0 km

Dauer

1:50 Stunden

Beim perfekten Strand dürften die Meisten wohl eher an eine naturbelassene Schönheit denken… Auf dem Wanderweg zur Ile de Farina befindet sich mit dem Plage de Carataggio ein genau solcher. Aber einen Schritt nach dem anderen: Gestartet sind wir im Wald südlich des Örtchens Piccovaggia. Da es dort keine ausgewiesenen Parkplätze gibt, mussten wir unser Auto am Straßenrand abstellen. Der Wanderweg führt zunächst mitten durch einen Wald aus Olivenbäumen und Nadelgehölzen in Richtung Meer. Nach ungefähr 25 Gehminuten erreichten wir dann den wunderschönen Plage de Carataggio. Da der Strand nicht mit dem Auto erreichbar ist, ist er auch in der Hauptsaison nur spärlich besucht. Wer also in Ruhe entspannen möchte, ist hier genau richtig. Wie beim Plage de Santa Giulia, fällt das türkisblaue Wasser auch hier flach ab.

Nach einer kurzen Abkühlung im Wasser ging es für zu Fuß weiter in Richtung Ile de Farina. Dazu folgt man dem Wanderweg in nördlicher Richtung direkt entlang der felsigen Küste. Von hier aus hat man eine atemberaubende Sicht auf das Meer. Für die Wanderung zur kleinen Insel sollte man festes Schuhwerk tragen, da der Weg teilweise bergig verläuft und es einige steinige Abschnitte gibt. Nach ca. 30 weiteren Gehminuten erreichten wir die Ile de Farina, die nur wenige Meter von der Küste entfernt liegt. Wer möchte, kann die kleine Insel durch das flache Wasser zu Fuß erreichen.

Wanderung zur Leuchtturmruine Phare de Capu di Fenu

Strecke

ca. 7,0 km

Dauer

4:00 Stunden

Zum Landschaftbild von Korsika gehören auch viele alte Leuchttürme, die in regelmäßigen Abständen entlang der Küste zu finden sind. Die meisten dieser Leuchttürme sind heutzutage nicht mehr in Betrieb, trotzen aber bereits seit Jahrzehnten erfolgreich den Gezeiten. Am „Capu di Fenu“ – das ist ein Kap im Süden Korsikas – befindet sich in abgeschiedener Lage die Ruine eines ehemaligen Leuchtturms, der im Jahr 1874 erbaut wurde. Um dorthin zu gelangen, ist ein längerer Fußmarsch durch felsiges Gelände vonnöten. Gestartet haben wir die Wanderung vom an der T40 liegenden Parkplatz „Sentier de Feno“ aus. Bei der Wahl der Kleidung sollte man dringend beachten, dass es in dieser steppenartigen Gegend nur wenige schattenspendende Bäume gibt, sodass eine Kopfbedeckung in den Sommermonaten zur Pflichtausstattung gehört. Obwohl die Strecke bis zum Leuchtturm nur ca. 3,5 km beträgt, sollte man aufgrund des teilweise unwegsamen Geländes auf jeden Fall 2 Stunden Zeit einplanen. Die hügelige Landschaft führt einen durch eine sandige Steppe, vorbei an spektakulären Felsformationen. In den Sommermonaten liegt hier der intensive Duft nach den zahlreichen wildwachsenden mediterranen Kräuter- und Heckenpflanzen in der Luft. In den Küstenregionen ist die dornige Macchia die am meisten vorkommende Buschpflanze. Während ihrer Blütezeit im Frühjahr verwandelt sie die Insel in ein buntes Meer aus Farben und Düften.

Auf den letzten Metern bis zur Küste bietet sich einem vom Granitfelsen aus ein atemberaubender Blick hinab zur Ruine des Leuchtturms. Aufgrund des recht langen Weges trifft man hier auch in der Hauptsaison nur wenige Touristen an, weshalb sich diese Örtlichkeit besonders dazu eignet, tolle Fotos zu machen und ein paar entspannte Stunden in Ruhe zu genießen. Direkt neben dem Turm führt übrigens eine schmale Treppe zum Wasser – vermutlich handelt es sich dabei um den alten Bootsanlegeplatz des Turmwächters. Von hier aus kommt man wunderbar ins Wasser und kann zu den umliegenden Felsen schwimmen, um sich dort von den Strapazen des Hinwegs auszuruhen. Der Rückweg verläuft dann über den gleichen Wanderpfad in umgekehrter Richtung.

Etappe 4: Von Porto-Vecchio zurück nach Hause

Strecke (Auto)

ca. 1.000 km

Dauer

15:00 Stunden

Um noch mehr Eindrücke von der Insel sammeln zu können, haben wir uns für den Heimweg die Fährverbindungen von Bastia aus zum europäischen Festland angeschaut. Entschieden haben wir uns letztendlich für eine Nachtfähre nach Genua in Italien. Einige Tage vor der Rückreise wurde uns von der Reederei jedoch mitgeteilt, dass die Fähre aufgrund eines herannahenden Unwetters nicht wie geplant ablegen könne und wir auf eine um einige Stunden frühere Fährverbindung nach Livorno ausweichen müssten. Für uns war das kein Problem, so haben wir fix umgebucht. Am Vorabend zum Abreisetag hat uns dann jedoch nochmals eine neue Nachricht mit der Bitte um Umbuchung erreicht, da die Unwetterfront die Insel Korsika wohl doch schon eher als ursprünglich vorhergesagt erreichen sollte. Die letztmögliche Fähre sollte nun bereits um 12:00 Uhr, anstatt wie bisher um 19:00 Uhr, abfahren und die Stadt Piombino in der Toskana ansteuern. Die Folge war, dass wir uns morgens um 6:00 Uhr bereits auf den Weg in Richtung Bastia machen mussten. Gesagt, getan: Zur Fahrt angetreten sind wir mit einem randvollen Akku und die ca. 150 km lange Fahrt über die RT10 dauerte knapp 3 Stunden. Trotz eines kurzen Zwischenstopps bei einer Boulangerie sind wir rechtzeitig um 9:00 Uhr am Fährhafen angekommen und konnten einen der vordersten Plätze in der Warteschlange ergattern. Die Überfahrt nach Piombino dauerte nur 4 Stunden, sodass wir im Vergleich zur ursprünglichen Planung ca. 15 Stunden früher auf dem Festland ankamen. Der Nachteil war jedoch, dass sich unsere Fahrstrecke mit dem Auto nun um ca. 270 km verlängert hatte, da Piombino im Vergleich zu Genua auf der Karte viel weiter südlich liegt. Wer jedoch – wie wir in diesem Fall – großen Spaß an einem Roadtrip hat, der lässt sich davon nicht stören. Immerhin konnten wir so auf der Rückfahrt durch die Toskana fahren und dort viele schöne Impressionen mitnehmen. Das erste Mal Rast haben wir beim Supercharger Forte dei Marmi (Ladezeit: ca. 28 Minuten für 44 kWh) gemacht. Während der Ladezeit aßen wir im direkt daneben liegenden Hotel zu Abend. Da es mit dem Essen etwas länger gedauert hat, hat das Auto mit einem Akkustand von 100 % bereits auf uns gewartet. Der nächste Zwischenstopp war am Supercharger Melegnano (Ladezeit: ca. 14 Minuten für 23 kWh), den wir hauptsächlich für einen kurzen Toilettenbesuch angesteuert haben und eigentlich hätten überspringen können. Den dritten Stopp legten wir dann bereits in der Schweiz am Supercharger Monte Ceneri (Ladezeit: ca. 25 Minuten für 38 kWh) ein.

Ab Mailand machte sich die Unwetterfront in der Form von einsetzendem Regen dann doch bemerkbar. Während langsam die Dämmerung einsetzte, nahm auch der Niederschlag immer weiter zu, bis er in den Alpen schließlich seinen Höhepunkt fand. Wie bei der Hinfahrt ernannten wir es zu unserem Ziel, noch in der Nacht den Gotthard-Straßentunnel zu durchqueren, um den langen Staus zur Tageszeit aus dem Weg zu gehen. So fuhren wir ganz entspannt durch die schweizer Alpen, bis wir schließlich am auf dieser Reise letzten Supercharger Flüelen (Ladezeit: ca. 12 Minuten für 20 kWh) am Vierwaldstättersee angekommen sind. Nach kurzer Wartepause entschieden wir uns dann dazu, die restlichen ca. 2:30 Stunden Autofahrt bis nach Hause noch dranzuhängen, um letztendlich früh morgens um ca. 5:00 Uhr anzukommen. Mit dem Auto waren wir an diesem Tag also ungefährt 15 Stunden (3 Stunden auf Korsika + 12 Stunden auf dem Festland) unterwegs. Dazwischen gab es eine dreistündige Wartezeit am Fährhafen sowie die vierstündige Überfahrt von Bastia nach Piombino.

Fazit

Das Fazit zur Reise nach Korsika fällt durchweg positiv aus: Die gesamten 10 Tage über hatten wir strahlenden Sonnenschein mit Lufttemperaturen zwischen 30 °C und 38 °C. Die Wassertemperatur lag stets bei angenehmen 28 °C. Da es unser primäres Ziel war, sowohl wilde Natur als auch stundenlanges Badevergnügen zu erleben, war die Entscheidung nach Korsika zu fahren also ein voller Erfolg! 🙂

Unsere Strategien bei der An- und Abreise ist aufgegangen und wir haben, außer einige Minuten beim Grenzübertritt von Italien nach Frankreich und nach unserer Ankunft mit der Fähre in Piombino, keine Zeit durch Staus verloren. Die Ladepausen mit dem Elektroauto haben wir dazu genutzt, um unsere Konzentration hoch zu halten. Eine große Hilfe war uns dabei der Autopilot unseres Fahrzeugs, der auf den langen Autobahnstrecken stets eine angenehme Unterstützung darstellte.

Wer es liebt, sich aktiv in der Natur zu bewegen, für den ist Korsika genau die richtige Wahl. Sollen Aktivitäten wie Wandern oder auch Klettern im Vordergrund stehen, würden wir euch empfehlen, im Frühjahr oder Herbst nach Korsika zu reisen. Liegt der Fokus auf einem ausgeprägten Badeerlebnis mit der Familie, dann bieten sich die heißen Sommermonate an. Aus kulinarischer Sicht empfiehlt es sich auf Korsika besonders auf Fisch, Meeresfrüchte sowie frisches Obst und Gemüse zu setzen. Zu den inseltypischen Spezialitäten zählen die vielfältigen und überall anzutreffenden Speisen auf Basis von Edelkastanien. Unbedingt probieren sollte man auch den Kastanienhonig, der sich durch seinen feinherben, aromatischen Geschmack auszeichnet. Wie in Frankreich üblich, findet man hier auch allerlei Sorten Konfitüre, wie beispielsweise auf Basis der auf Korsika einheimischen Beeren der Myrte. Geschmacklich ist sie vergleichbar mit der bei uns bekannten Heidelbeere. Wie von einer Insel die hauptsächlich vom Tourismus lebt erwartet, findet man auch auf Korsika eine große Anzahl an Restaurants vor. Beim Speisenangebot wird die italienische Vergangenheit der Insel klar sichtbar und spiegelt sich vor allem in der allgegenwärtigen Präsenz von Pizza und Pasta wieder. Meist mit zusätzlichen französischen, spanischen oder sogar arabischen Geschmacksnoten versehen und mit korsischen Bergkräutern wie Rosmarin, Lavendel, Wacholder, Thymian oder wilder Myrte verfeinert. Wer nach Getränkespezialitäten sucht, wird auch hier fündig: Der Weinbau ist auf der Insel sehr ausgeprägt und profitiert vom typischen Mittelmeerklima mit trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Eine weitere Besonderheit stellt das korsische Bier dar, das aus dem Mehl von Edelkastanien gebraut wird. Geschmacklich ist es süßlich, nussig-mild, mit einem leichten Gerbsäureanteil.

Solltet ihr Interesse an weiteren Details zum Roadtrip haben, dann findet ihr die wichtigsten Rahmendaten zur Fahrt mit dem Elektroauto nach Korsika hier kurz zusammengefasst:

FahrzeugTesla Model 3 RWD (2020)
Gesamtstrecke (Auto)ca. 2.100 km
Verbrauch pro km167 Wh/km
Verbrauch gesamt350 kWh
Energiekostenca. 125 Euro
Reisende2
Gepäck2x großer Reisekoffer, 2x Rucksack, 1x Strandtasche, 1x Handtasche,
1x große Kühlbox, 1x Luftmatratze inkl. Luftpumpe, 1x Sonnenschirm,
1x Abdeckung für die Scheiben, 1x mobile Wallbox (nicht benötigt)

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