
Die Kunst der klassischen Pizza Napoletana
Kaum ein Gericht ist so weltbekannt und gleichzeitig so unverkennbar italienisch wie die Pizza Napoletana – der original neapolitanische Pizzateig bildet dabei das Herzstück dieses Kultgerichts. In Neapel, wo die Pizza im 18. Jahrhundert ihren Ursprung hat, galt sie ursprünglich als einfaches, aber aromatisches Gericht für die Menschen vor Ort. Die berühmte Pizza Margherita, benannt nach Königin Margherita von Savoyen, kombiniert Tomate, Mozzarella und Basilikum und steht bis heute für italienische Genusskultur und Tradition.
Was macht den neapolitanischen Pizzateig besonders?
Der neapolitanische Pizzateig unterscheidet sich deutlich von anderen Pizzastilen – er ist weich, elastisch und zugleich außen leicht knusprig, wenn er richtig gebacken wird. Dabei entstehen beim Backen oft kleine Brandstellen, die sogenannten „Leopardenflecken“, ein Zeichen für echte neapolitanische Pizza.
Authentischer Pizzateig besteht nur aus wenigen, aber hochwertigen Zutaten: Fein gemahlenes „00“ Mehl, Wasser, Salz und Hefe – ganz ohne Öl oder Zucker. Diese Einfachheit ist Teil seiner Stärke, denn sie lässt den Geschmack der Basis und des Belags voll zur Geltung kommen. Die klassische Pizza Napoletana zeichnet sich durch einen dünnen, weichen Boden mit leicht aufgegangenem Rand und eine zarte, elastische Mitte aus, die auf der Zunge fast schmilzt. Dank der luftigen Struktur des Teigs und der kurzen, heißen Backzeit bleiben Belag und Aromen klar erkennbar, was diesen Pizzastil so einzigartig macht.

Die ideale Pizza Napoletana – weich, luftig und aromatisch
Ein entscheidender Faktor beim neapolitanischen Teig ist die Fermentation: Längere Ruhezeiten – teils über mehrere Stunden – lassen Geschmack und Struktur reifen und sorgen für eine luftige, gut verdauliche Krume. Traditionell wird der Teig mit den Händen gestreckt und nicht mit einem Nudelholz bearbeitet, um die Luftblasen im Teig zu erhalten. Wenn ihr keinen Holzofen habt, könnt ihr den Teig auch auf einem heißen Pizzastein oder Backstahl im Haushaltsbackofen ausbacken – so kommt ihr dem neapolitanischen Ergebnis am nächsten.
In unserem Beitrag „Pizza Perfetta – Die Kunst des Pizzabackens“ findet ihr mehr Informationen rund um’s Pizzabacken – ein Muss für alle Pizzafans!
Pizzasauce nach italienischem Vorbild
Für die perfekte Pizza braucht es natürlich auch eine richtig gute Tomatensauce. Sie bildet die geschmackliche Basis und entscheidet maßgeblich darüber, ob die Pizza harmonisch und ausgewogen schmeckt. Probiert daher unbedingt auch unser Rezept für eine fruchtige Pizzasauce nach italienischem Vorbild, bei der der pure Tomatengeschmack im Mittelpunkt steht. Mit wenigen, hochwertigen Zutaten unterstreicht sie den knusprigen Boden, ohne ihn zu überdecken – genau so, wie man es aus einer guten italienischen Pizzeria kennt.
Tipp: Auf die Hydration achten
Ein entscheidender Faktor für die Qualität eines Pizzateigs ist der sogenannte Hydrationsgrad, also das Verhältnis von Wasser zu Mehl. Je höher der Wasseranteil – etwa 60–75 % Hydration – desto feuchter und elastischer wird der Teig. Das Ergebnis ist eine Pizza mit luftigem Rand, offener Porung und knuspriger Kruste, wie ihr sie aus Neapel kennt. Allerdings ist ein hoher Wasseranteil auch etwas anspruchsvoller in der Verarbeitung, da der Teig weicher und klebriger wird. Mit etwas Übung werdet ihr jedoch mit einem unvergleichlichen Geschmackserlebnis belohnt – und eure Pizza kommt dem italienischen Original ein großes Stück näher.

Original neapolitanischer Pizzateig
- Gesamtzeit: 24 Stunden 30 Minuten
- Portionen: 4 1x
- Ernährungsform: Vegan
Description
Original neapolitanischer Pizzateig – mit luftig-knusprigem Rand und authentischem Geschmack wie in Neapel.
Zutaten
- 750 g Pizzamehl Tipo 00
- 425 ml Wasser
- 60 g Eiswürfel
- 20 g Salz
- 3 g Frischhefe
- 10 ml Olivenöl
- 150 g Semola für die Arbeitsfläche
Zubereitung
- 425 ml Wasser, 60 g Eiswürfel, 20 g Salz, 3 g Frischhefe
125 ml Wasser beiseite stellen, das Salz hinzugeben und darin auflösen. Die verbleibenden 300 ml Wasser mit den Eiswürfeln in die Rührschüssel eine Küchenmaschine geben. Die Hefe mit den Fingern zerpflücken, hinzugeben und mit einem Schneebesen verrühren, bis sie sich aufgelöst hat. - 750 g Pizzamehl Tipo 00
Das Mehl hinzufügen und von der Küchenmaschine mit einem Knethagen für 10 Minuten auf unterster Stufe rühren lassen, bis eine homogene Masse entsteht. Anschließend die Küchenmaschine auf die zweite Rührstufe stellen, schrittweise das Salzwasser beigeben und weitere 5 Minuten rühren. Der Teig ist fertig geknetet, sobald keine Teigreste mehr am Schüsselrand kleben bleiben. Tipp: Am besten mit einem Infrarot-Thermometer regelmäßig die Teigtemperatur messen. Diese darf 23 °C nicht überschreiten, da sonst die Hefe nicht mehr optimal arbeitet. - 50 g Semola, 10 ml Olivenöl
Die Arbeitsfläche mit 50 g Semola bestreuen. Einen Schuss Olivenöl über den Pizzateig geben, mit dem restlichen Öl die Hände einreiben. Den Teig aus der Rührschüssel heben und mithilfe eines Teigspatels 4 runde Teiglinge formen. Diese mit einigen Zentimetern Abstand zueinander in eine Teigwanne legen und anschließend mit dem Deckel verschließen. Wer keine Teigwanne hat, kann auch eine Auflaufform verwenden und diese mit einem feuchten Handtuch oder oder mit Klarsichtfolie abdecken. - Den Pizzateig für 2 Stunden bei Raumtemperatur (<23 °C) gehen lassen.
- Anschließend für mindestens 6, aber maximal 24 Stunden in den Kühlschrank stellen, damit der Teig die gewünschte Textur und Aromen entwickeln kann.
- 100 g Semola
Ungefähr 2 Stunden vor der Zubereitung der Pizzen, den Pizzateig auf dem Kühlschrank nehmen und abgedeckt bei Raumtemperatur lagern. Somit erhöht sich die Temperatur der Teiglinge ein wenig, wodurch sich diese einfacher verarbeiten lassen. Im Anschluss die Teiglinge nacheinander verarbeiten. Dazu zunächst die Arbeitsfläche mit Semola bestreuen. Einen Teigling mit den Händen umfassen und mit beiden Daumen eine Vertiefung in die Kugelmitte drücken. Um die Vertiefung auszuweiten, beide Hände übereinander legen, sodass die Finger in den Zwischenräumen der anderen Hand liegen. Die Vertiefung in der Teigmitte behutsam ausweiten. Den Teig wenden und nun die Vertiefung von der anderen Seite weiter ausdehnen. Dabei darauf achten, dass immer mit ausreichend Semola vorhanden ist, damit sich Teig nicht an der Arbeitsfläche kleben bleibt. Diesen Vorgang noch ein- bis zweimal wiederholen, bis die Pizza ihre gewünschte runde Form und einen Durchmesser von ca. 30 cm hat.
Notizen
Für unsere Pizzen verwenden wir eine Mehlmischung aus 5/6 Teilen Caputo Pizzeria und 1/6 Teil Caputo Nuvola.
- Vorbereitungszeit: 30 Minuten
- Kochzeit: 0 Minuten
- Kategorie: Hauptspeise
- Methode: Vermengen
- Cuisine: Italienisch









Keine Kommentare vorhanden